Evangelische Hochschule Freiburg 2024
Raum für religiöse Praxis
Der Gesamtraum
Gefordert sind Prinzipalien in dem Raum für religiöse Praxis für die Evangelische Hochschule Freiburg. Diese Räume sollen für Studierende unterschiedlicher Religionszugehörigkeit offen stehen. Daher sind Altar, bzw Tisch und Ambo, bzw Rednerpult klar und schlicht in ihrer Form und für Andachten Meditationen oder Gottesdienste anderer Religionen frei arrangierbar, mobil und frei gestaltbar.
Altar
Der Altar ist mit 90x180x55cm (HxBxT) relativ breit und in der Tiefe schmal, fügt sich jedoch den Proportionen der markanten Fensterfront im Hintergrund. Durch diese Breite vermittelt der Altar Stabilität und Ruhe. Er ist einfach und wirkt durch Linie und vier Flächen: der Mensa, einer darunter liegenden, stabilisierenden Ebene und zwei Flächen als Tischbeine. Der Tisch ist filigran gestaltet, so dass in der Frontalansicht die Farbe des Hintergrundes im Gegenlicht durchscheint und eine Transzendenz vermittelt wird.
Symbol der Transzendenz Die Ebene unter der Mensa ist eine Ebene für die Symbolik. Je nach Anlass, Andacht, Meditation oder Gottesdienst ist der Raum offen für die eigene Interpretation der jungen Studierenden. Durch eigene Symbolik wird ein Bezug zu dem jeweiligen Anlass, zur Liturgie der eigenen Religion geschaffen. Ein Raum, der für alle Religionen offen ist.
Ambo
Der Ambo, als Ort der Verkündigung und des Wort Gottes, steht durch Konstruktion und Proportion in enger Beziehung zum Altar. Er ist filigran und dadurch mobil. Er besteht aus zwei Seitenflächen und einer verstellbaren Lesefläche.
Symbol der Transzendenz An der Frontseite ziert ein Relief aus Texten den Ambo. Durch diesen Fries aus Worten werden wir aufmerksam auf die liturgische Bedeutung des Ambo.
Material
Die Prinzipalien sind aus dunklen Siebholzplatten, einem Material, welches sich würdig von dem hellen Dielenboden abhebt. Ein tiefes braunrot, caput mortuumrot, steht dem beige des Bodens und dem hellen graubraun der Lehmwand gegenüber. Das Material besteht aus Birke, Pappel oder Eukalyptus, die Oberfläche ist glatt und steht damit im Kontrast zu dem organisch strukturieten Raum. Die Dichte des Holzes steht der Transparenz des Glases gegenüber, das Gewicht der Leichtigkeit, die Organik des Raumes dem industriell angeferigten Material und das Volumen steht in spannendem Verhältnis zur Fläche.